Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathien)

Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathien) sind eine Gruppe unterschiedlicher Erkrankungen, bei denen der Herzmuskel verändert und in seiner Funktion eingeschränkt ist. Sie können Menschen jeden Alters treffen oder angeboren sein. Wenn die Erkrankungen in Familien gehäuft auftreten, kann man von einer genetischen Veranlagung ausgehen. Durch die veränderte Struktur des Herzmuskelgewebes ist das Herz häufig nicht mehr voll leistungsfähig in seiner Pumpkraft. Durch eine unangemessene Verdickung (Hypertrophie) oder Erweiterung (Dilatation) einer oder beider Herzkammern kommt es zum Beispiel zu einer Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen. Durch die eingeschränkt Pumpleistung haben die Patientinnen und Patienten oft die typischen Beschwerden einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz). Sie fühlen sich müde, schwach und sind nicht mehr so leistungsstark, es tritt eine Luftnot erst unter Belastung, im fortgeschrittenen Stadium auch in Ruhe, auf. Es kann zu Flüssigkeitseinlagerungen in Lunge und im Körpergewebe (z. B. im Bereich der Beine, sogenannte Beinödeme) kommen. Die Herzmuskelerkrankungen werden nach einer umfangreichen Einteilung der Amerikanischen Herzgesellschaft (American Heart Association AHA) aufgelistet. Die Behandlung erfolgt meist medikamentös, um die Herzschwäche zu verbessern und beispielsweise Wassereinlagerungen zu vermindern. Auch chirurgische Eingriffe (z. B. bei einer ausgeprägten Herzmuskelverdickung) sind möglich. Durch schwere Herzrhythmusstörungen kann ein erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Herztod bestehen, dann ist die Implantation eines Herzschrittmachers mit Defibrillations-Möglichkeit (ICD) notwendig.