Eine Stressechokardiographie ist eine spezielle Form der Herz-Ultraschalluntersuchung. Bei dieser wird das Herz gezielt unter körperlicher Belastung untersucht, um festzustellen, wie es in anstrengenden Situationen arbeitet. Diese kardiologische Untersuchung dient vor allem dazu, mögliche Durchblutungsstörungen des Herzmuskels oder bestimmte Herzklappenprobleme zu erkennen, die in Ruhe nicht erkennbar sind.
Wie ist der Ablauf der Untersuchung?
Ziel ist es, das Herz zu einer erhöhten Leistung anzuregen, genau wie beim Sport. Währenddessen macht der Arzt kontinuierlich Ultraschallaufnahmen vom Herzen.
- Die Vorbereitung: Sie erhalten Elektroden auf die Brust, um das EKG (also die elektrischen Herzströme) kontinuierlich zu überwachen. Zudem wird eine Blutdruckmanschette angelegt, um das Blutdruckverhalten unter Belastung zu beurteilen.
- Die Belastung: Die Untersuchung findet meist auf einem speziellen Fahrradergometer statt, oft in einer halb liegenden Position, wobei die Liege zur besseren Bildgebung leicht zur Seite gekippt werden kann. Sie treten in die Pedale, und die Belastung (der Tretwiderstand) wird schrittweise erhöht, ähnlich wie beim normalen Belastungs-EKG.
- Die Bildgebung: Während der gesamten Belastung – insbesondere auf dem Höhepunkt der Anstrengung – erstellt der Arzt mit einem Ultraschallkopf Aufnahmen des Herzens. So kann er live beobachten, wie sich die verschiedenen Bereiche des Herzmuskels bewegen.
- Das Ende: Die Untersuchung wird beendet, sobald Sie Ihre maximale Belastungsgrenze erreichen, die Zielherzfrequenz erreicht ist oder wenn Beschwerden wie Brustschmerzen oder Luftnot auftreten.
Warum wird das gemacht?
Unter Belastung benötigt das Herz mehr Sauerstoff. Sind die Herzkranzgefäße (die sogenannten Koronargefäße, die das Herz mit Blut versorgen) verengt, kann das Blut nicht schnell genug nachfließen, und Teile des Herzmuskels werden nicht ausreichend versorgt.
- Gesundes Herz: Alle Herzmuskelabschnitte bewegen sich unter Belastung kräftig und unverändert.
- Krankes Herz: Ein betroffener Bereich des Herzmuskels bewegt sich plötzlich schwächer oder gar nicht mehr, was auf eine Durchblutungsstörung hinweist. Für Patienten, die bereits eine bekannter Herzkrankheit, z.B. mit einliegenden Stens (KHK) haben, dient diese Untersuchung zur Verlaufskontrolle der betroffenen Herzkranzgefäße.
Vorteile gegenüber anderen Methoden
Die Stressechokardiographie ist genauer als ein alleiniges Belastungs-EKG, da sie direkt die Herzbewegung sichtbar macht und nicht nur die elektrischen Signale misst. Sie kann helfen, unnötige, invasivere Untersuchungen wie einen Herzkatheter zu vermeiden. Gleichzeitig ist die Untersuchung nicht so aufwendig wie z.B. eine Stress-MRT-Untersuchung (auch vorteilhaft für Menschen mit Platzangst) und es müssen keine Medikamente gegeben werden.
Wichtige Hinweise
- Vorbereitung: Kommen Sie in bequemer Kleidung und festen Schuhen. Es ist nicht notwendig, nüchtern zur Untersuchung zu kommen. In bestimmten Fällen, müssen Medikamente vor der Untersuchung pausiert werden, das wird in der Regel indiviuell vor der Untersuchung besprochen
- Risiko der Untersuchung: Das Risiko ist gering. Die möglichen Ereignisse entsprechen denen, die auch im Alltag bei Anstrengung auftreten könnten. Für Notfälle steht jederzeit die entsprechende Ausrüstung bereit. Eine Aufklärung (wie z.B. vor einer Operation) ist trotzdem notwendig.
- Nach der Untersuchung: Sie bleiben noch eine kurze Zeit zur Überwachung in der Praxis, bevor Sie nach Hause gehen.
Zusammenfassend liefert diese spezielle kardiologische Untersuchung uns als Kardiologen wichtige Informationen darüber, wie gut Ihr Herz unter Stress funktioniert, und hilft bei der Planung der weiteren Behandlung.
Diese Untersuchung führe ich am Standort Garmisch-Partenkirchen durch.
