Hitze und Herz

Sehr hohe Temperaturen sind anstrengend. Für Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und für Senioren können die hohen Temperaturen jedoch zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen. Durch die extreme Hitze weiten sich die Gefäße und dadurch sinkt der Blutdruck. Zusätzlich steigt der Flüssigkeitsverlust durch das vermehrte Schwitzen. Beides führt zu Unwohlsein und Schwindel.


Einfach gesagt – viel trinken?
Besonders älteren Menschen fällt es häufiger schwer, ausreichend zu trinken. Im Alter ist die Wärmeregulierung im Körper verändert ist. Der Wassergehalt im Körper ist geringer und das Durstempfinden weniger ausgeprägt. Menschen mit Herz- und Nierenerkrankungen haben bei schweren Krankheitsbildern eine Trinkmengenbeschränkung, und haben Angst, über diese Menge Flüssigkeit aufzunehmen. Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufschwäche, Verwirrtheit und Delirium können die Folge sein, wenn man bei Hitze zu wenig trinkt.
Um eine Dehydrierung (sprich zu wenig Wasser im Körper) zu vermeiden, sollte zwei bis drei Liter am Tag getrunken werden. Mineralwasser, leichte Saftschorlen Kräuter- und Früchtetees sind ideal. Die Getränke sollten nicht zu kalt sein. Kalte Getränke müssen erst wieder vom Körper aufgewärmt werden. Alkohol und Koffein sollten gemieden werden. Auch Limonade ist ungeeignet. Durch den hohen Zuckergehalt trocknet sie ebenfalls den Körper aus. 
Menschen mit Herzerkrankungen nehmen nicht selten Medikamente gegen Bluthochdruck ein, unter anderem auch Entwässerungstabletten. Diese können „zu viel“ sein bei heißen Temperaturen. Jeder Patient sollte mit seinem Kardiologen besprechen, welches Medikamente bei Hitze reduziert oder pausiert werden kann.


Was bedeutet „zu viel“ Schwitzen?
Um unseren Körper zu kühlen, schwitzen wir. Dabei verlieren wir wichtige Mineralstoffe und Salze, jeder Mensch unterschiedlich viel. Füllen wir sie nicht auf, kommt es zu einer Elektrolytstörung. Müdigkeit, Mattigkeit bis hin zu Verwirrtheit können auftreten. Gemüsebrühe oder natriumreiche Mineralwasser gleichen den Verlust aus. Auch eine leichte und vitaminreiche Ernährung hilft.


Welche Maßnahmen sind noch sinnvoll?
Die Italiener und Spanier machen es vor. In der Mittagszeit und den frühen Namittagsstunden sollten körperliche Anstrengungen vermieden werden. Verlängern Sie lieber Ihre Mittagspause und halten Sie eine ausgiebige Siesta in geschlossenen, möglichst kühlen Räumen. Spaziergänge, Einkaufen oder sportliche Aktivitäten sollten Sie in die Morgen- oder Abendstunden verlegen. Meiden Sie längere und direkte Sonneneinstrahlung und tragen Sie eine Kopfbedeckung, wenn Sie raus müssen.
Zusätzlich kann man versuchen Räume unter tags möglichst kühl zu halten, z.B. mit Vorhängen oder Jalousien. Schlafräume, die tagsüber abgedunkelt sind und vor dem schlafen gehen nochmals gelüftet werden, sind meist angenehm temperiert und helfen bei einem gesunden Schlaf.

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